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Lohnt sich eine Wärmepumpe für Unternehmen?

Arbeiter im Heizungsraum, Wärmepumpe

Die Wärmepumpe erlebt derzeit einen wahren Hype. Doch lohnt sie sich auch für Unternehmen? Und welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist relativ einfach: Sie nutzt vorhandene Wärme mit geringem Temperaturniveau und bringt sie mithilfe von Strom und einem Kältemittel auf ein höheres Temperaturniveau.

Voraussetzung Wärmequelle

Damit ist die Hauptvoraussetzung für den Einsatz einer Wärmepumpe eine geeignete Wärmequelle. Das kann (Ab-)Luft oder (Ab-)Wasser, der Boden oder Abwärme sein. Für eine Wärmepumpe lässt sich sogar Abwärme mit rund 30 °C nutzen, die bisher in der Regel ungenutzt geblieben ist.
Ein Beispiel: Bei der Papierherstellung wird zum Einweichen der Rohstoffe viel Wasser benötigt. Das Abwasser kann mit einer Wärmepumpe erwärmt und für den Trockenvorgang des Papiers verwendet werden. Das Temperaturniveau des Abwassers aus dem Prozessschritt „Einweichen“ wird über einen Wärmetauscher mit der Wärmepumpe genutzt und erhöht. Diese Wärme wird dann über einen weiteren Wärmetauscher an die Trocknerzuluft für den Trockenvorgang übertragen. Das Abwasser ist dementsprechend die Wärmequelle und die Zuluft für den Trocknungsprozess die Wärmsenke.
Da die Wärmepumpe mit Strom betrieben wird, ist eine weitere wichtige Voraussetzung ein ausreichend dimensionierter Stromanschluss. Im ersten Schritt hilft die grobe Daumenregel: Um dasselbe Temperaturniveau (bis 90°C) zu erreichen wie mit einer 1.000 kW Gasheizung, benötigt man eine 250 kW Wärmepumpe, wenn eine passende Wärmequelle vorhanden ist.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Um die Frage zu beantworten, ob sich eine Wärmepumpe wirtschaftlich lohnt, gilt es bei Unternehmen eine ganze Reihe an Faktoren zu betrachten:

  • Die Investition für eine Wärmepumpe inklusive aller damit verbunden Kosten ist rund dreimal höher als für eine Gasheizung.
  • Fördermittel können diese Kosten um bis zu 40 Prozent reduzieren. Mehr zu geeigneten Förderprogrammen finden Sie hier.
  • Die Betriebskosten einer Wärmepumpe liegen deutlich unter denen einer Gasheizung: Moderne Wärmepumpen sind sehr langlebig und wartungsarm, zudem steht die Wärmequelle in der Regel kostenfrei zur Verfügung. Die Betriebskosten werden deshalb in erster Linie durch den Strompreis bestimmt.
  • Moderne Wärmepumpen haben einen hervorragenden Wirkungsgrad. Er wird als COP (Coefficient of Performance) angegeben und hängt vor allem vom Temperaturhub ab, also dem Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle und Wärmesenke. In der Regel liegt der COP zwischen vier und sechs, d. h. aus einer kWh elektrischer Energie gewinnt man vier bis sechs kWh thermische Energie. Das bedeutet: Es verhält sich genau umgekehrt wie bei der klassischen Gasheizung: Diese hat einen Wirkungsgrad von ca. 85 Prozent, arbeitet also mit Verlust.
  • Wird die Wärmepumpe auch für einen Kälteprozess genutzt, lohnt sie sich doppelt. Denn eine Wärmepumpe erzeugt immer beides: Kälte entsteht dort, wo sie die Wärme entzieht, also an der Wärmequelle. Um beides zu nutzen, müssen sich jedoch der Wärme- und der Kälteprozess in einer räumlichen Nähe befinden. Noch wichtiger als die Wirtschaftlichkeit ist für viele Unternehmen derzeit jedoch die Versorgungssicherheit. Die Wärmepumpe ist eine hervorragende Alternative für Wärme- oder Kälte-Anlagen, die mit Gas oder anderen fossilen Energieträgern laufen. Wird sie mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben, arbeitet die Wärmepumpe zudem klimaneutral. Damit ist sie auch ein Schlüsselelement für die Dekarbonisierung von Unternehmen. Sie möchten mehr wissen zu Wärmepumpen? In unserem Partnernetzwerk der MVV Enamic finden Sie dazu einige Webinare. Die Aufzeichnungen finden Sie hier. Oder sprechen Sie uns einfach an. Wir unterstützen Sie gerne bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und der Umsetzung Ihres Wärmepumpen- oder des Energieversorgungs-Konzeptes.

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